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Wie Dein Denken das Ergebnis Deiner Handlung bestimmt.

Mentaltraining ist natürlich und wir tun es jeden Tag.

Charlie Brown hat im folgenden Peanuts-Cartoon schon in den 1960er Jahren die Wirksamkeit von Körperhaltung auf unsere Gedanken, das eigene Erleben und das Körpergefühl anschaulich beschrieben:

Dies funktioniert genauso gut in anderer Richtung: Ich kann auch durch Gedanken meine Körperhaltung und mein Körpergefühl beeinflussen.

Das tun wir tagtäglich in beiden Richtungen ständig – ganz unbewusst.
Viele Menschen sind Profi darin, sich mit Gedanken, eigenen inneren Dialogen oder Selbstgesprächen runterzuziehen, klein zu machen oder sich einzureden, was am wichtigen Termin nächste Woche alles schieflaufen kann.

 

Warum aber gibt es eigentlich Situationen, in denen manche Menschen vor einer echten Herausforderung stehen und die für andere selbstverständlich ist?

Wir machen im Leben ständig Erfahrungen – positive und negative. Unser Körper versucht aus diesen Erfahrungen zu lernen und speichert diese Erfahrung zusammen mit einer Bewertung (gutes Gefühl oder schlechtes Gefühl) ab. Kommen wir nun erneut in eine ähnliche Situation, erinnert sich unser Körper und signalisiert: „eine ähnliche Situation hatten wir schonmal – hier ist das abgespeicherte Gefühl dazu“.

Dies sorgt dafür, dass wir Situationen, die wir früher als negativ erlebt haben, zukünftig eher vermeiden, oder diese direkt mit einem negativen Gefühl begleitet wird. Der portugiesische Neurowissenschaftler Antonio Damásio beschreibt dieses Verhalten als das Setzen von somatischen Markern und erklärt sich so die Intuition.

 

Wie können wir denn dagegen angehen?

Wir machen uns die Tatsache zu Nutze, dass der Körper nicht unterscheiden kann zwischen erinnerten Situationen und vorgestellten Situationen. So wie Du jedes mal, wenn Du Dir vorstellst, dass Du Deine nächste Präsentation verhaust, eine negative Referenzerfahrung schaffst, kannst Du mit positivem Denken auch positive Referenzerfahrungen schaffen.

Genau darum geht es bei Mentaltechniken, mentalem Training und Mentalcoaching:

Wie kann ich aktiv und bewusst positive Veränderungen hervorrufen, um zum Beispiel

  • in Stresssituationen wieder „runterzukommen
  • in fordernden Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren
  • sportliche Leistungen zu verbessern
  • selbstbewusster in ein Gespräch zu gehen

Dabei kannst Du schon mit ganz simplen Techniken gute Erfolge erzielen, wenn Du sie regelmäßig und ernsthaft anwendest.

Die einfachste Mentaltechnik ist vielleicht die wiederkehrende Verwendung von Affirmationen – also das Wiederholen eines positiven Satzes – z.B. indem Du Dich morgens vor den Spiegel stellst, Dir in die Augen schaust und sagst:

„Ich bin gutaussehend und eine Bereicherung für die Welt“

– oder einen Satz, der besser auf Deine Bedürfnisse passt.

Für die Wirksamkeit wichtig ist, dass Du dies mit Überzeugung tust – so dass Du Dir in dem Moment selbst glauben kannst.

Wie sieht professionelles Mentaltraining aus?

In zwei Schritten zum Erfolg

Im Prinzip besteht ein Mentaltraining unter professioneler Anleitung immer aus zwei Komponenten:
Entspannungstechnicken und Mentaltechniken. Denn in einem entspannten Zustand sind wir aufnahmefähiger und können uns intensiver auf das Mentaltraining einlassen.

Eine einfache Entspannungsübung ist z.B. die Konzentration auf den eigenen Atmen – also das bewusste Einatmen – durch die Nase, danach die Luft einige Sekunden anhalten und ganz langsam durch den Mund ausatmen. 

Wenn Du dies einige Male wiederholst, wirst Du merken, wie sich immer mehr ein Gefühl der Entspannung in Deinem Körper ausbreitet.

Mentaltechniken arbeiten oft mit sogenannten Imaginationsübungen. So wie Du Dir Dein Lieblingsessen vorstellst, nur weil ich das Wort Lieblingsessen geschrieben habe (vorausgesetzt Du weißt auf Anhieb, was Dein Lieblingsessen ist 😉 ) kannst Du Dir auch andere Dinge in Deinem Kopf vorstellen. Dabei entstehen bei manchen Menschen zuerst Bilder, andere hören primär Töne oder riechen zuerst den köstlichen Duft der Mahlzeit. Allein durch die Vorstellung daran kann ein positives Gefühl entstehen.
Wie Du merkst, imaginieren wir immer, wenn wir uns an etwas erinnern, oder uns vorstellen, wie schön etwas in Zukunft sein wird.

Sportler nutzen Imaginationstechniken zum Beispiel dafür, gewisse Handlungsabläufe im Geiste wieder und wieder zu trainieren, um z.B. dann auf dem Tennisplatz den perfekten Aufschlag zu spielen. Neurowissenschaftler haben festgestellt, dass auch bei der reinen Durchführung von Handlungen im Geiste, die gleichen Neuronen im Gehirn „feuern“, wie wenn man eine Handlung wirklich ausführt, weswegen im Geiste wiederholte Handlungsabläufe zu einer Verbesserung der reellen Handlung führen kann.

Was ist nun aber mit Situationen, die sich gar nicht gut anfühlen, wenn ich daran denke?

Wenn wir uns Situationen in der Zukunft vorstellen, dann tun wir das oft in Form von einem Bild oder Film, den wir uns in unserem Kopf vorspielen.
Negative Bilder und Filme erzeugen negative Gefühle und positive Bilder und Filme erzeugen positive Gefühle – ganz wie bei Charly Brown.
Was müsste nun in Deinem Film anders sein, damit er sich besser anfühlt, wenn Du ihn abspielst? Du kannst die Inhalte in Deiner Vorstellung verändern und testen, wie sich diese Veränderung auf Dein Gefühl auswirkt. Du kannst mit der Situation spielen und so die optimale Version Deiner Vorstellung kreieren.

In einem Mentaltraining-Workshop kannst Du zudem noch weitere Möglichkeiten kennenlernen, z.B. positive Gefühle aus Deiner Erinnerung zu nutzen und diese auf zukünftige Situationen zu übertragen.

Trigger und Signale

Hast Du eine gute Version Deiner Imagination gefunden, ist es wichtig, diese Dir regelmäßig vorzustellen und die positiven Gefühle zu fühlen und den Körper abspeichern zu lassen. Hierbei kannst Du für Dich Trigger oder Signale nutzen. Z.B. jedes Mal, wenn Du Dich dabei ertappst, an die Präsentation zu denken, spielst Du Dir die positive Version Deines Filmes im Kopf ab und genießt das positive Gefühl.
Du kannst deine Mentalübungen aber auch ritualisieren – z.B. immer vor dem Einschlafen visualisierst Du Dir das Ergebnis, das Du erreichen möchtest.